Leipheim – Eine Entdeckung mit historischem Gewicht: Im Jahr 1994 wurden bei Bauarbeiten in Leipheim die sterblichen Überreste zahlreicher Bauern gefunden – Opfer der blutigen Kämpfe des Deutschen Bauernkriegs von 1525. Es ist das bislang einzige bekannte Massengrab aus dieser Zeit, das eindrucksvoll an den verzweifelten Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit erinnert.
Fast 500 Jahre nach dem Aufstand haben Archäolog*innen der Universität Tübingen die Skelette im Rahmen eines groß angelegten Forschungsprojekts analysiert. Ziel war es, die Umstände der Niederlegung sowie das Schicksal der Gefallenen wissenschaftlich zu rekonstruieren. Die Untersuchungen bieten heute faszinierende Einblicke in die Ereignisse rund um die Schlacht bei Leipheim – ein Wendepunkt im Bauernkrieg.
Historische Entdeckungen im Fokus der Landesausstellung
Die neuen Forschungsergebnisse sind Teil der Großen Landesausstellung „UFFRU! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“ im Kloster Schussenried. Die Ausstellung beleuchtet den Bauernkrieg nicht nur als historischen Konflikt, sondern auch als Ausdruck frühbürgerlicher Visionen von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Besucher*innen erwartet ein spannender Blick auf eine Zeit des Umbruchs – und auf die mutigen Menschen, die dafür ihr Leben riskierten.
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