Mit Wolfram Eilenberger, Barbara Hahn und Georg Hartmann.

Der heftige öffentliche Streit um Hannah Arendts Eichmann in Jerusalem veranlasste Karl Jaspers 1963 zu einem Versuch über den Sinn und die Grenzen unabhängigen Denkens. Seine Absicht war es zunächst, sich mit einer Broschüre hinter seine Meister-schülerin zu stellen, die mit Kritik übersät wurde. Bald verzweigten sich seine Auf-zeichnungen jedoch, so dass er sich verstärkt mit der Rolle des deutschen Widerstands im Dritten Reichs und mit der Person Eichmanns auseinandersetzte. Letztlich bezeugen die Fragmente aus seinem Marbacher Nachlass ein bislang wenig bekanntes Anliegen seines gesamten Philosophierens im Spannungsfeld zwischen Metaphysik und politischer Philosophie. Georg Hartmann hat das »Hannah-Buch« nun im Rahmen der Karl-Jaspers-Gesamtausgabe erstmals herausgegeben. Wolfram Eilenberger, der mit Zeit der Zauberer. Das große Jahrzehnt der Philosophie und Feuer der Freiheit. Die Rettung der Philosophie in dunkler Zeit zwei Bestseller vorlegte, fragt zusammen mit der Hannah-Arendt-Herausgeberin, Literaturwissenschaftlerin und Essayistin Barbara Hahn danach, welches neue Licht Jaspers’ Aufzeichnungen auf eine Theoretikerin werfen, deren Lebenswerk postum immer größeren Einfluss gewinnt, weltweit.

Weitere Informationen: Deutsches Literaturarchiv – Literaturmuseen

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