Dokumente aus der NS-Zeit, verfasst aus der Perspektive der Verfolgten, sind selten und historisch wertvoll. So auch das Tagebuch des jüdisch-kommunistischen Widerstands­kämpfers Karl Neuhof, der 1943 verhaftet und im Konzentrations­lager Sachsenhausen ermordet wurde. Nur wenige der Verfolgten hatten die Gelegenheit und auch den Mut, ihre Gedanken und Gefühle schriftlich festzuhalten. Wenn sie dies dennoch taten, wurden ihre lebens­gefährlichen Aufzeichnungen früher oder später zumeist vernichtet: durch die Täterinnen, durch den Bomben­krieg oder – um sich und andere zu schützen – durch ihre Verfasserinnen selbst.

Der Nachlass von Karl Neuhof, in dem u.a. sein Gefängnis­tagebuch und der Briefwechsel mit und innerhalb seiner Familie enthalten sind, befindet sich als Schenkung seines Sohns Peter Neuhof im Archiv des Jüdischen Museums Berlin. Für die Publikation Ich kämpfe gegen alles, was mich nieder­drücken will hat Peter Neuhof das Hafttage­buch seines Vaters sowie den Briefverkehr entziffert, um sie – durch einen Anmerkungs­apparat ergänzt – einer breiteren, interessierten Öffentlich­keit zugänglich zu machen.

Peter Neuhof und der Heraus­geber Bernward Dörner stellen das Buch im Gespräch mit Aubrey Pomerance, Leiter des Archivs des Jüdischen Museums Berlin, vor. Der Schau­spieler Bertram von Boxberg liest dazu Auszüge des Tagebuchs.

Eine Kooperation mit dem Metropol Verlag

Weitere Informationen: Jüdisches Museum Berlin

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