Wie die extreme Rechte Geschichte umdeutet – und warum das gefährlich ist | Volker Weiß im Theodor Heuss Haus

Der Historiker Volker Weiß analysiert die geschichtspolitischen Strategien der neuen Rechten – und warnt vor den Folgen für die Demokratie.

Die extreme Rechte führt einen ideologischen „Krieg“ gegen die Erinnerungskultur in Deutschland. Ihr Ziel: Die Deutungshoheit über die Geschichte. Der Nationalsozialismus wird dabei als „linkes“ Projekt umgedeutet, Täter werden ins Ausland – etwa in die Ukraine – verlagert. Die DDR erscheint in den Erzählungen radikaler Antikommunisten als bewundernswerter Ordnungsstaat, während die untergegangene Sowjetunion zum konservativen Bollwerk gegen westliche Liberalität verklärt wird.

Diese Geschichtsumdeutungen sind kein Zufall, sondern folgen einer klaren Strategie. Der Historiker Dr. Volker Weiß, einer der profundesten Kenner der neu-rechten Szene, zeigt in seinen aktuellen Analysen, wie diese Gegenerzählungen systematisch eingesetzt werden, um das Fundament der liberalen Demokratie zu untergraben. Der Angriff auf die NS-Erinnerung wird dabei zum zentralen Element – als Einfallstor für autoritäres Denken und antidemokratische Ideologien.

Weiß ordnet diese geschichtspolitischen Narrative in eine lange Traditionslinie der extremen Rechten ein. Seit 1945 haben rechtsextreme Akteure immer wieder versucht, die Vergangenheit umzuschreiben – mit wachsendem Erfolg in sozialen Medien, Blogs und politischen Diskursen. Die Konsequenz: Eine fiktive, aber wirkmächtige Vergangenheit, die die politische Gegenwart massiv beeinflusst.

Dr. Volker Weiß, der unter anderem für die Süddeutsche Zeitung schreibt, plädiert für eine aktive Verteidigung der historischen Wahrheit – als Grundpfeiler jeder demokratischen Gesellschaft.

Mehr unter: www.theodor-heuss-haus.de

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