Hans Haacke zählt zu den bedeutendsten Stimmen der politischen Konzeptkunst – und bleibt auch mit fast 90 Jahren eine scharfsinnige Instanz kritischer Gegenwartskunst. Das Werk des 1936 in Köln geborenen Künstlers wird nun in einer großen Retrospektive gewürdigt, die seine künstlerische wie gesellschaftspolitische Relevanz eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Die Ausstellung, entstanden in Kooperation mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt, präsentiert Arbeiten aus allen Schaffensperioden Haackes – von den frühen Untersuchungen ökologischer und physikalischer Systeme der 1960er-Jahre bis hin zu seinen konzeptuellen Interventionen in politische Machtstrukturen, wirtschaftliche Verflechtungen und gesellschaftliche Ausschlussmechanismen.

Haacke, der als Gründungsfigur der künstlerischen Institutionskritik gilt, seziert mit analytischer Präzision Themen wie Machtmissbrauch, antidemokratische Tendenzen und nationalistischen Populismus – und stellt unbequeme Fragen zur Rolle von Kunst und Institutionen im Gefüge ideologischer und kapitalistischer Interessen.

Die Schau lädt zur Auseinandersetzung mit zentralen Fragen unserer Zeit ein: Welche Verantwortung trägt Kunst im Spannungsfeld von Politik und Öffentlichkeit? Inwiefern ist sie Teil des Systems, das sie kritisiert? Und welches kritische Potenzial bleibt ihr im Zeitalter medialer Dauererregung?

Neben ikonischen Werken bietet die Ausstellung auch selten gezeigte Projekte, die Haacke speziell für den österreichischen Kontext realisierte – und unterstreicht damit die ungebrochene Aktualität seines Denkens und Schaffens.

Mehr unter: belvedere.at

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