Assaf Grubers künstlerische Praxis widmet sich immer wieder dem Zusammenhang zwischen den Weltanschauungen von Individuen und ihren persönlichen Biografien, wie auch der Art und Weise, in der beide private und öffentliche Räume und Beziehungen prägen. Dieser Fokus bildet auch den Hintergrund für die Filminstallation im Museum für Naturkunde.
Daphne und Catherine arbeiten im Museum. Die eine ist dort seit kurzem als Tierpräparatorin angestellt. Die andere, eine britische Schriftstellerin, recherchiert im Museumsarchiv für ihr neues Buch. Sie sucht Fakten über eine Expedition zu kubanischen Korallenriffen in der DDR der späten 1960er Jahre, die ihr dubios anmutet. Als sie zufällig aufeinander treffen, beginnen die Frauen eine eher ungewöhnliche Kommunikation.
Grubers Film befragt die Art, in der Institutionen wissenschaftliche und historische Fakten – oder Annahmen – darstellen und vermitteln. Die Geschichten der Protagonistinnen verdeutlichen, wie sehr diese Darstellung durch das Begehren und die Begehrlichkeiten einzelner Individuen geprägt werden: von den möglicherweise kolonialen Ambitionen von Forschern in der Karibik, zu der Leidenschaft eines Museumsdirektors zu Zeiten des Ersten Weltkriegs und den darauf aufbauenden Fantasien einer jungen Präparatorin der Gegenwart.
Das Projekt Kunst/Natur ist ein Modellprojekt der Kulturstiftung des Bundes und des Museums für Naturkunde Berlin
Weitere Infos unter: kunst.naturkundemuseum-berlin.de