Die Sonne ist wie alle Sterne ein gigantischer Fusionsreaktor, der in seinem Inneren Wasserstoff zu Helium verschmelzen lässt. Dabei werden riesige Energien freigesetzt, die von innen nach außen transportiert und letztlich an der Sonnenoberfläche abgestrahlt werden. Gleichzeitig bilden sich bei den Fusionsreaktionen Neutrinos, die elektrisch neutral sind und nahezu ungehindert die Sonne durchstrahlen. Der Nachweis dieser solaren Neutrinos auf der Erde mit Detektoren in unterirdischen Laboratorien ebnete den Weg zur Entdeckung von Neutrinooszillationen, ein Effekt, bei dem sich eine Neutrinoart im Flug periodisch in andere umwandeln kann. Diese Oszillationen sind nur möglich, wenn Neutrinos Masse besitzen, eine Eigenschaft, die im Standardmodell der Teilchenphysik nicht vorkommt. Inzwischen hat das Borexino-Experiment im italienischen Gran-Sasso Untergrundlabor Neutrinos aus allen solaren Fusionsreaktionen nachweisen können, bei denen Neutrinos emittiert werden. Damit ist es nun möglich das Oszillationsphänomen mit hoher Genauigkeit zu vermessen. Gleichzeitig wurde das Tor zu ersten Erkenntnissen zur Physik der Sonne mithilfe von Neutrinos eröffnet. Was uns solare Neutrinos über sich und die Sonne verraten können, berichtet Lothar Oberauer von der TU München hier im Rahmen von Wissenschaft für jedermann. Ein Vortrag in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster ORIGINS und den Phyikfakultäten der LMU und TU München.

Weitere Informationen: Deutsches Museum

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