James Simon war der größte Mäzen der Berliner Museen. Viele Objekte seiner Kunstsammlung schenkte er dem Kaiser-Friedrich-Museum. Darunter auch die weltberühmte Büste der Nofretete. Als Gründer und Vorsitzender der Deutschen Orient-Gesellschaft finanzierte er Ausgrabungen in Vorderasien und im Alten Ägypten und trug somit wesentlich zu den größten archäologischen Entdeckungen des 19. Jahrhunderts bei. Der ökonomische Aufstieg seiner Tuch- und Textilfirma bescherte Simon ein beachtliches Vermögen, welches er jedoch nicht nur für seine Sammelleidenschaft einsetzte, sondern auch der Berliner Gesellschaft einiges zurückgab. James Simon war nicht nur Förderer der Kunst und Archäologie. Er war ein beispielloser Philanthrop seiner Zeit. Mit der neuen James-Simon-Galerie auf der Museumsinsel Berlin soll sein Name und sein Wirken wieder in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden.
James Simon. Erste Schenkung an das Kaiser Friedrich Museum
Die enge Verbundenheit Simons zum damaligen Direktor des Kaiser-Friedrich-Museums, Wilhelm Bode, bescherte ihm eine beachtliche Kunstsammlung der italienischen Renaissance. Bode reiste im Auftrag Simons durch ganz Europa und mit Hilfe seiner fachkundigen Expertise erwarb James Simon zahlreiche Meisterwerke, die er seiner wachsenden Sammlung hinzufügte. Im Jahr 1904 schenkte Simon seine Sammlung der italienischen Renaissance dem Kaiser-Friedrich-Museum und machte sie somit der Öffentlichkeit zugänglich.
James Simon. Menschenfreund und Förderer der Gesellschaft
James Simon war nicht nur ein bedeutender Kunstsammler und erfolgreicher Unternehmer. Er wollte der Gesellschaft etwas zurückgeben und gründete zahlreiche Fördervereine, die den Ärmsten der Stadt halfen. Gerade die zur Kaiserzeit grassierende Kinderarmut beschäftigte ihn und so gründete er in Zehlendorf, einem damaligen Vorort von Berlin, das „Haus Kinderschutz“, in dem er über 300 Kinder aufnahm, um sie vor Ausnutzung und Misshandlung zu schützen.
James Simon. Die Liebe zu den alten Kulturen des Orient und des Alten Ägyptens
James Simon begründete mit einigen Mitstreitern die Deutsche Orient-Gesellschaft und erwarb zahlreiche Grabungslizenzen im Alten Ägypten. So finanzierte er die Ausgrabung im ägyptischen Tell el-Armana, der Hauptstadt des Pharao Echnaton. Bei dieser Grabung wurde die mittlerweile weltberühmte Büste der Königin Nofretete entdeckt und Simon erwarb sie für seine Sammlung. Aber auch die zahlreichen Fundstücke aus dem antiken Babylon erwarb er, sodass das Ischtar-Tor in Berlin wieder rekonstruiert werden konnte, nach dem es über 2000 Jahre im Boden schlummerte.
Weitere Informationen: Staatliche Museen zu Berlin
Videos: art/beats im Auftrag der James Simon-Gesellschaft