Der „Liegende Löwe“ des Bildhauers August Gaul begrüßt die Besucherinnen und Besucher der neueröffneten James-Simon-Galerie auf der Berliner Museumsinsel. Er erinnert an den Mäzen Rudolf Mosse, der den Löwen 1902 bei Gaul in Auftrag gab. Im Mai 2019 wurde die 1,3 Tonnen schwere Skulptur mit hohem technischem Aufwand in die James-Simon-Galerie gebracht. Seit dem 13. Juli 2019 ist sie der Öffentlichkeit dauerhaft im Foyer zugänglich.

Rudolf Mosse (1843–1920), der berühmte Verleger des liberalen „Berliner Tagesblatts“, gehörte – neben James Simon und Eduard Arnhold – zu den bedeutendsten jüdischen Kunstsammlern, Mäzenen und Stiftern Berlins um 1900. Jahrelang war der Löwe im Mosse-Palais am Leipziger Platz ausgestellt. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Kunstsammlung der Familie Lachmann-Mosse, und mit ihr der Liegende Löwe, entzogen. Fast unversehrt überstand der Löwe den Zweiten Weltkrieg, während das Mosse-Palais um ihn herum nahezu komplett zerstört wurde. Das Magistrat der Stadt Berlin übergab die Kalksteinskulptur anschließend der Nationalgalerie zur Aufbewahrung. 2015 restituierte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz die Skulptur an die Erben der Familie Lachmann-Mosse. Im darauffolgenden Jahr konnte die Nationalgalerie mit Hilfe der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Unterstützung der Kulturstiftung der Länder den Löwen für die Aufstellung in der James-Simon-Galerie zurückerwerben. Die Kulturstiftung der Länder rief zudem 2017 gemeinsam mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz die „Mosse Art Research Initiative“ (MARI) ins Leben. Die Initiative bemüht sich mit den Mitgliedern der Familie Lachmann-Mosse um die Erforschung, Rekonstruktion und Auffindung verschollener Werke aus der Sammlung Lachmann-Mosse.

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