Der Baum verbindet die Elemente Erde und Luft, ist Bindeglied zwischen unterschiedlichen Sphären. Er ist Sinnbild für die Kraft des Lebens und Zentrum vieler Geschichten der verschiedensten Kulturen. Ausserdem stellt er in seiner Formschönheit eine Herausforderung für jede Künstlerin und jeden Künstler dar.

Diese Ausstellung sprengt die räumlichen und zeitlichen Dimensionen einer klassischen Schau, indem sie den umliegenden Naturraum einbezieht, beispielsweise mit einer von Renzo Piano initiierten Pflanzung von zehn neuen Bäumen vor dem Gebäude oder mit ortsspezifischen Kunstwerken, die speziell für diese Ausstellung entstehen.

Mit Werken von Carlos Amorales, Ursula Biemann und Paulo Tavares, Merijn Bolink, Louise Bourgeois, Berlinde De Bruyckere, Mark Dion, Peter Doig, Valérie Favre, Anya Gallaccio, Rodney Graham, Katie Holten, John Isaacs, Naoko Ito, William Kentridge, Anselm Kiefer, Paul Klee, Rosemary Laing, Žilvinas Landzbergas, Ndary Lo, Paul McCarthy, Ana Mendieta, Agnes Meyer-Brandis, Paul Morrison, Shirin Neshat, Jill Orr, Renzo Piano, Pipilotti Rist, Ugo Rondinone, Julian Rosefeldt, Michael Sailstorfer, George Steinmann, Wolfgang Tillmans, Su-Mei Tse, Shinji Turner-Yamamoto.

Die Ausstellung «About Trees» interessiert sich für den Baum als Sinnbild und Verkörperung von Lebensprinzipien in unserer heutigen Zeit. Dabei lässt sie die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken «sprechen». In allen Kulturen steht der Baum seit Menschengedenken als Symbol für das Leben ganz allgemein und als Weltenbaum und ist als solcher auch Ausgangspunkt vieler Mythen und Märchen. Ausserdem kann der Baum als Bild für den Menschen stehen: Wurzeln, Stamm und Krone entsprechen den Füssen, dem Rumpf und dem Kopf. Schliesslich ist der Baum ein pflanzliches Wesen, das einen anderen Zeitbegriff kennt, als wir es tun. Bäume leben viel länger als Menschen. Bäume lassen sich besteigen, sie lassen sich aber auch fällen, bezwingen, verwerten, zum Beispiel als Brennholz, das heisst sie sind kostbarer Rohstoff und liefern Energie. Und in unserer heutigen Zeit steht der Baum oft stellvertretend für die gefährdete Umwelt und für die unauflösbare Verbindung von Mensch und Natur.

Für viele Künstler, begonnen bei Paul Klee bis hin zu William Kentridge, ist der Baum auch ein Vorbild für kreative Prozesse. Sein Wachstum folgt bestimmten Gesetzmässigkeiten und bringt doch stets individuelle Formen hervor. Von der Natur fast wie eine Skulptur geformt, stellt der Baum für die Künstlerinnen und Künstler eine grosse Herausforderung dar.

Verschiedene Werke in «About Trees» wurden speziell für diese Ausstellung erschaffen, so die kopfüber hängende Birke von Shinji Turner-Yamamoto in der Museumsstrasse direkt vor dem Ausstellungseingang oder das grosse Wandgemälde von Paul Morrison. Auch Valérie Favre und Katie Holten haben ihre Bilder extra aus diesem Anlass gemalt oder gezeichnet.

Weitere Informationen: Zentrum Paul Klee

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