Punk-Rock in Jugoslawien und in der Diaspora vor, während und nach dem Zerfall des sozialistischen Vielvölkerstaats – ein Abend voller Musik, weniger Gerede und einem gerade noch erträglichen Maß an Nostalgie.

mit Rüdiger Rossig (Berlin) und Asmir Šabić (München)

Schon Ende der 1970er Jahre gründeten sich verschiedene Punk-Bands in Jugoslawien. Die Anfänge dieser bis heute auf der Balkanhalbinsel weit verbreiteten Subkultur waren auch Ausdruck einer aus den sozialistischen Konventionen ausbrechenden Jugend. Die jugoslawische Kulturpolitik tolerierte die Punks, wodurch sich eine vitale Szene entwickeln konnte. Die Erfahrungen von Krieg und Flucht sowie dem Zerfall eines sozialistischen Vielvölkerstaates fanden so im jugoslawischen Punk eine der wichtigsten Ausdrucksformen und prägen die junge Diaspora bis heute.

Kommt mit uns auf eine musikalische Reise nach Südosteuropa und wieder zurück nach München, der westlichsten Stadt des Balkans.

Asmir Šabić alias Chaspaist in einem Land geboren, das es nicht mehr gibt. Das Land hieß Jugoslawien und ist heute ein Fleck auf der Landkarte, der verschiedene Namen trägt, an dem gezogen und gezerrt wird, manchmal vergessen, Geschichte umgeschrieben, Geschehen still verschwiegen. Seit 2008 lebt und liebt der Kulturschaffende und Musiker in München.

Rüdiger Rossig ist 1967 in Mannheim geboren. Er ist Redakteur der Deutschen Welle und unter anderem Autor des Buches „Ex-Yugos: Junge MigrantInnen aus Jugoslawien und seinen Nachfolgestaaten in Deutschland“. 1985 verliebte er sich in den jugoslawischen Punk und lernte deswegen Serbokroatisch.

Die Sonderausstellung „Nachts. Clubkultur in München“ ist an jedem zweiten Freitag im Monat bis 22.00 Uhr geöffnet und bietet somit den perfekten Wochenendauftakt.

Weitere Informationen: Münchner Stadtmuseum

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