Der Südafrikaner William Kentridge (*1955) gehört zu den international bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern. Er ist nicht nur bildender Künstler, sondern auch Filmemacher und Regisseur. Seit mittlerweile mehr als drei Jahrzehnten bewegt sich sein umfassendes Schaffen durch unterschiedliche künstlerische Medien wie Animationsfilm, Zeichnung, Druck, Theaterinszenierung und Skulptur.

Kentridge studierte Politikwissenschaften und Afrikanistik, später Schauspiel sowie Theaterwissenschaften in Johannesburg und Paris. 1985 produzierte William Kentridge seinen ersten Animationsfilm Vetkoek/Fête Galante. In der Folge entwickelte er eine Methode des Filmemachens, die er als «poor man’s animation» bezeichnet und die aus fotografierten Kohlezeichnungen und Collagen besteht. Aus dieser Arbeitsweise entstand unter anderem die Reihe der Drawings for Projection (1989–2003), in der in animierten Episoden Charaktere auftauchen, zum Beispiel Soho Eckstein, der gefühllose Kapitalist, und Felix Teitelbaum, der selbstporträt-ähnliche Züge aufweist. Es sind neben der topographischen Verbindung zu Johannesburg solche und andere Figuren, die Kentridge als Folien verwendet, um die Ambivalenzen der südafrikanischen Gegenwart zu kommentieren.

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