Das Selbstbild Israels zwischen Souveränität, Macht und Gewalt Öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Moshe Zimmermann (Jerusalem) im Rahmen der Europäischen Sommeruniversität für jüdische Studien, Hohenems
In Israel sollte der zionistische Traum vom „neuen Juden“ in Erfüllung gehen: Der jüdische Machtmensch, der Muskeljude sollte den schwachen Galutjuden ersetzen. Dank der Nachgeschichte der Shoah erfuhr man jedoch, dass im Schwachsein, im Opfersein, auch manche Vorteile liegen. So entwickelte Israel eine politische Taktik, die Levi Eshkol, Israels dritter Regierungschef, „Shimshon der Nebechdiker“ nannte. Zu dieser Taktik passt auch der Hiatus zwischen der Pose „Atommacht Israel“ und der stets posaunte Angst vor einer zweiten Shoah, und zwar in Israel. Der Vortrag befasst sich mit der Facettenreichen Geschichte dieser seltsamen Taktik und ihrer Wurzeln, die den Frieden für Israel eher unwahrscheinlich macht. Eine Veranstaltung der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München, des Instituts für Jüdische Studien der Universität Basel, des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg, des Instituts für Judaistik an der Universität Wien, des Lehrstuhls für Judaistik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Sigi-Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien an der Universität Zürich – in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems.
Weitere Informationen: Jüdisches Museum Hohenems