Die ehemalige Judengasse befand sich in weiten Teilen dort, wo heute die Kurt-Schumacher-Straße und die Sackgasse An der Staufenmauer verlaufen. Die erhaltenen Teile der mittelalterlichen Stadtmauer entsprachen den Grenzen des frühneuzeitlichen Ghettos. Ein Großteil seiner Spuren befindet sich jedoch unter den Häusern und jenseits öffentlich zugänglichen Stadtraums. Auf dem Grundriss der 1938 zerstörten Hauptsynagoge etwa wurde das Bürogebäude errichtet, in dem heute Teile des Stadtplanungsamts zu finden sind; unter einem der privaten Häuser, die im selben Zeitraum gebaut wurden, befindet sich ein vollständig erhaltenes barockes Kellergewölbe aus einem der nördlichen Häuser der Judengasse. Dauert das Verdrängen jüdischer Geschichte aus der Öffentlichkeit an? Wie können die materiellen Spuren sichtbar gemacht werden? Wie an die jüdische Kultur vor Ort erinnert werden?
Über diese und weitere Fragen diskutieren:
- Marc Grünbaum, Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde Frankfurt
- Prof. Alfred Jacoby, Architekt
- Dr. Wolfgang David, Direktor des Archäologischen Museums Frankfurt
- Prof. Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt
Moderation: Claudia Sautter, Journalistin
Mehr unter: www.juedischesmuseum.de