Kriegerische Konflikte und Gewalt hinterlassen in der Menschheitsgeschichte stets tiefe Spuren. Mit einer Vielzahl archäologischer und kulturhistorisch bedeutender Exponate führt die Ausstellung vor Augen, wie sich das Leben an Rhein und Neckar in unruhigen Zeiten gestaltete.

Vom mörderischen Überfall in der Jungsteinzeit spannt sich der inhaltliche Bogen bis hin zum hochgerüsteten Krieg der Moderne. Gezeigt werden archäologische Funde aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz, darunter eine der ältesten Reiterfiguren nördlich der Alpen, ein bedeutender keltischer Helm aus dem Altrhein, eine Auswahl des Heidelberger Tillyfundes, und herausragend zu nennen, mehrere Prunkstücke aus dem Silberschatz von Kaiseraugst. Im Zusammenspiel mit Gemälden und graphischen Werken, auch aus der Universitätsbibliothek Heidelberg, entsteht ein vielschichtiges Bild der Kriegs- und Friedensgeschichte an Rhein und Neckar.

1622 – Der Sturm auf Heidelberg

Anlass zur Ausstellung ist die Eroberung Heidelbergs zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Im September vor 400 Jahren überwanden kaiserliche Truppen unter dem Feldherren Tilly die Befestigungsanlagen der kurpfälzischen Residenzstadt. Viele Jahrzehnte des Friedens und Wohlstands waren damit vorbei. Stattdessen prägten nun Plünderungen, Flucht und Armut das Leben in der kurpfälzischen Residenzstadt, dramatisch auch der Verlust der Bibliotheca Palatina (darüber der Blog-Beitrag der Universität). In der Ausstellung dokumentieren archäologische Funde den Alltag jener schwierigen Zeit. Darüber hinaus wird erstmals eine virtuelle 3D-Rekonstruktion des Stadtbildes um 1620 präsentiert: Auf dem großen Panoramabildschirm der HD Discovery Station kann das damalige Heidelberg, das Schloss und der Heiligenberg im Flug erkundet werden.

Die Ausstellung wurde in Kooperation des Kurpfälzischen Museums mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart organisiert, gefördert von der Manfred Lautenschläger-Stiftung und dem Freundeskreis Kurpfälzisches Museum

Die Ausstellung wird noch bis am 29. Januar 2023 im Kurpfälzischen Museum gezeigt, sie ist Teil des Programms Netzwerk Museen „Rhein 2022/2023“.

Ausstellungsfilm: Lutz Berger und Bernd Bundschu (2022) Der Film enthält Szenen aus dem Museumstrailer von artmetropol.tv (Norbert Kaiser) und LA TERRE DES DERS © Archeologie Alsace / CeA / Seppia / Laetoli Production.

Mehr unter: www.museum-heidelberg.de

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