Aufzeichnung des Werkstattgesprächs im Rahmen der Ausstellung „Schwieriges Erbe. Linden-Museum und Württemberg im Kolonialismus“ vom 17.3.2021
Mit Dr. Mahret Ifeoma Kupka und Dr. Nina Reuther
Moderation: Anna Lampert, Forum der Kulturen Stuttgart
Während sich Pop und Mode an kulturellen Ausdrucksformen von People of Color und indigenen Gruppen oft ungefragt und unreflektiert bedienen und damit Geld verdienen, kommt vom Glamour und Prestige bei den Urheberinnen meist nichts an. Auch wir als Konsumentinnen müssen uns fragen: Weiß ich eigentlich, was ich anziehe und kann ich mir alles aneignen, was ich möchte? Wir diskutieren über weiße Dominanzkultur, „indigenous copyright“ und die Frage: Was geht – und was geht nicht?
Dr. Mahret Ifeoma Kupka ist Kunstwissenschaftlerin, freie Autorin und seit 2013 Kuratorin für Mode, Körper und Performatives am Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main. In ihren Ausstellungen, Vorträgen, Texten und interdisziplinären Projekten befasst sie sich mit den Themen Rassismus, Erinnerungskultur, Repräsentation und der Dekolonisierung von Kunst- und Kulturpraxis in Europa und auf dem afrikanischen Kontinent. Sie ist Beiratsmitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) e.V. und Sprecherin der Neuen Deutschen Museumsmacher*innen. Sie studierte Volkswirtschaftslehre in Heidelberg sowie Kunstwissenschaft/Medientheorie, Philosophie und Ausstellungsdesign an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, wo sie 2015 mit einer Dissertation zum Thema “Modeblogs und der Mythos der Revolutionierung der Mode” promovierte.
Dr. Nina Reuther ist als unabhängige Wissenschaftlerin in den Bereichen Kulturwissenschaften sowie der Musik- und Rechtsethnologie tätig und beschäftigt sich seit den 1980er Jahren eingehend mit indigenen Kulturen und Denkweisen. Ihre Forschungen konzentrieren sich u. a. auf indigene Zugangsrechtssystemstrukturen zu materiellen und immateriellen Kulturgütern und deren Unterschiede zu europäischstämmigen Systemen. Seit 30 Jahren verbringt sie regelmäßig Zeit bei und mit der Secwepemc Nation in British Columbia/Kanada und fungiert in Europa regelmäßig als Dolmetscherin für indigene Delegierte und Künstler*innen. Zudem ist sie freischaffend als Kulturvermittlerin für verschiedene Organisationen tätig, u. a. das North America Native Museum (NONAM) in Zürich.
Das Gespräch fand im Rahmen der Sonderausstellung „Schwieriges Erbe. Linden-Museum und Württemberg im Kolonialismus“ sowie von „Heimat. Internationale Wochen gegen Rassismus Stuttgart“ statt.
Nähere Informationen zur Ausstellung: www.lindenmuseum.de