Am Weihnachtstag 2021 startete das James Webb Space Teleskop (JWST), die teuerste und komplexeste Mission der Raumfahrtgeschichte, mit einer europäischen Ariane 5 Rakete von Kourou aus erfolgreich in den Weltraum. Danach begannen 30 »Tage des Terrors«. Auf dem Weg zur endgültigen Bahn um den Lagrange-Punkt L2 in einer Entfernung von etwa 1.5 Millionen Kilometern, mussten mehr als 300 Einzelmechanismen absolut fehlerfrei funktionieren. Am 24. Januar 2022 erreichte das Teleskop seine Halo-Umlaufbahn am L2-Punkt, den es jetzt etwa alle 180 Tage umkreist. Die nächsten Schritte sind die Justierung der 18 Spiegelsegmente in mikroskopisch kleinen Schritten, sowie das Herunterkühlen und die Inbetriebnahme der vier komplexen Fokalinstrumente.

Ab Mitte 2022 soll dann die Wissenschaft mit dem JWST beginnen. Das Teleskop arbeitet im Infrarotbereich und ist dort etwa 100-mal empfindlicher als das Hubble-Teleskop. Bei der Wissenschaft stehen vor allem drei Themen im Vordergrund, die durch die empfindlichen Infrarot-Beobachtungen erstmalig möglich werden: die Suche nach Bio-Molekülen in den Atmosphären extrasolarer Planeten, die Untersuchung tief in Gas und Staub versteckter Sternentstehungsgebiete sowie die Fahndung nach dem ersten Licht im Universum, das möglicherweise von der ersten Generation von Sternen und Schwarzen Löchern 50 bis 300 Millionen Jahre nach dem Urknall stammt. Im Rahmen von Wissenschaft für jedermann gibt Günther Hasinger, wissenschaftlicher Direktor der euopäischen Raumfahrtagentur ESA, einen Ausblick auf die erwarteten Forschungsergebnisse.
In Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster ORIGINS und den Physikfakultäten der LMU und TU München

Weitere Informationen: Deutsches Museum

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