Garagen spielten in der DDR eine weit größere Rolle als bloße Unterstellplätze für Autos. Sie waren ein wertvolles Stück Privatsphäre, ein Rückzugsort für Bastler*innen und ein zentraler Bestandteil der DDR-Alltagskultur. Wer einen Trabant oder Wartburg besaß, musste oft jahrelang darauf warten – umso wichtiger war die eigene Garage, die oft in gemeinschaftlicher Eigenleistung errichtet wurde. Diese Garagenkomplexe entwickelten sich schnell zu sozialen Treffpunkten, an denen sich Nachbar*innen zum Reparieren, Tüfteln und geselligen Beisammensein trafen – nicht selten nahtlos übergehend in den gemeinsamen Grillabend.
Der Fotograf Martin Maleschka hat diese einzigartigen Zeugnisse der DDR-Architektur und Ostmoderne in beeindruckenden Bildern festgehalten. Seine fotografische Spurensuche dokumentiert nicht nur die pragmatische Bauweise, sondern auch den bis heute spürbaren Gemeinschaftsgeist dieser Garagensiedlungen. In vielen Gegenden Ostdeutschlands wirken diese Relikte der DDR-Geschichte, als hätten sie die letzten 35 Jahre nahezu unberührt überdauert.
Am 29. Januar 2025 nahm Martin Maleschka das Publikum im Konferenzraum des DDR Museum mit in die faszinierende Welt der DDR-Garagenkultur – von improvisierten Werkstätten bis hin zu sozial geprägten Mikrokosmen einer vergangenen, aber noch immer sichtbaren Epoche.
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