Seit den 1960er Jahren sah die Frankfurter Stadtplanung für das Westend eine verdichtete Büronutzung mit Hochbaubebauung vor. Der daraus resultierende Abriss zahlreicher gründerzeitlicher Wohnhäuser zugunsten von Bürogebäuden bei wachsendem Mangel an erschwinglichem Wohnraum führte zu heftigen Protesten in der Bevölkerung, die die Stadtverwaltung in den 1970er Jahren zur Änderung ihrer Planungspolitik zwang. Die Fokussierung der Öffentlichkeit auf die Juden unter den beteiligten Investoren löste eine Diskussion über antisemitische Strömungen innerhalb der Protestbewegung aus.

In diesem Vortrag zeichnet Michael Lenarz, stellvertretender Direktor des Jüdischen Museums Frankfurt, die Ereignisse nach. Der Vortrag war Teil des Symposiums „(Bühnen)Besetzungen“ am 25. April 2021, bei dem es um die Kontroverse um das als antisemitisch kritisierte Fassbinder-Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod“ ging. Eine Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt.

Weitere Informationen: Jüdisches Museum Frankfurt

Abonniere unseren Newsletter