Ein Projekt der Kunsthalle Wien in Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien und der Akademie der bildenden Künste Wien.
Zum zweiten Mal wird heuer der Preis der Kunsthalle Wien in Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien und der Akademie der bildenden Künste Wien vergeben. Der Preis beinhaltet eine Ausstellung in der Kunsthalle Wien Karlsplatz sowie zwei Kataloge mit Texten der Herausgeber und der Jurymitglieder, mit Künstlergesprächen sowie einem Abbildungsteil im Verlag Sternberg Press Berlin. Die Preisgelder von je EUR 3.000 werden 2016 von HS art service austria und Deko Trend GmbH zur Verfügung gestellt.
Andrej Polukord studierte an der Akademie bei Prof. Gunter Damisch, Fachbereich Grafik und druckgrafische Techniken. Polukords Installationen, Performances und Videos basieren in einem vorrangig poetischen Sinn auf Doppel- und Mehrdeutigkeiten, um Gefühle der Überraschung und des Absurden hervorzurufen. Ein aus Ziegelsteinen gemauerter Kubus – The Sarcophagus – hat während der Eröffnungsperformance etwas über sein Innenleben preisgegeben, welches womöglich Ähnlichkeiten mit jenen Hohlräumen hat, die der Künstler in seiner Videoarbeit Höhlen als ertragreiche Fundgruben für Pilzsammler empfiehlt. Jedenfalls wurde ein vom Künstler gemaltes Bild, das verschiedene Pilze zeigt, im Sarcophagus gefunden. Pilze wachsen aber auch von der Decke des Ausstellungsraums herab, die der Künstler somit in einen Waldboden verwandelt – im Wald fühlt sich Andrej Polukord am ehesten zuhause, mehr zumindest als in klimatisierten Ausstellungsräumen. „Was mich besonders interessiert, ist ein Gefühl der Überraschung und der Unabsehbarkeit zu erzeugen“, sagt der Künstler, der Situationen des Absurden als wesentliche Bereicherungen auch des Alltagslebens empfindet: „Absurdes befreit uns von dem Ernst, der unser Leben sonst immer bestimmt. Gerade Performance sollte eine enge Beziehung zum Leben haben, nur dann kann sie besonders emotional und verständlich wirken.“
English
Andrej Polukord studied at the Academy of Fine Arts Vienna with Prof. Gunter Damisch, Department of Graphic arts and printing techniques.
Polukord’s installations, performances, and videos are based on double meaning and ambiguities understood in a poetical sense, in order to evoke feelings of surprise and absurdity. In the course of the opening performance, a brick cube – „The Sarcophagus“ – reveals something of its inside. Chances are what is revealed resembles the cavities from the artist’s video piece „Höhlen“ (Caves), recommended by him as a bountiful treasure trove for mushroom hunters. At any rate, a picture he painted of an array of mushrooms was found in the Sarcophagus. The artist also lets mushrooms sprout from the ceiling of the exhibition room, thus transforming it into a forest floor – Andrej Polukord feels particularly at home in the forest, at least more so than in air-conditioned exhibition rooms. ‘I am especially interested in generating a sense of surprise and unpredictability’, says the artist who perceives absurd situations as fundamental enrichments, also of everyday life: ‘Absurdity frees us from the gravity which otherwise always determines our lives. Performance, of all art forms, should be close to real life, only then can it be emotionally effective and understandable.’
More information: Kunsthalle Wien