Vortrag von Prof. Dr. Natascha Mehler & Attila Dézsi, M. A. Die großen Einwanderungswellen nach

Nord- und Südamerika in der Neuzeit sind gut untersucht. Europäische Herrschende oder auch Handelskompanien gründeten Kolonien, deren Bewohner aus z.B. Spanien, England oder den Niederlanden die Geschichte der Kontinente prägten. Wenig bekannt sind dagegen die sog. utopischen Siedlungen, kleinere Enklaven, deren Gründungen anders motiviert waren. Hierher kamen Menschen, die sich in ihrer Heimat in der Ausübung ihrer religiösen Praxis eingeschränkt sahen oder gar verfolgt waren (z.B. Mennoniten). Andere flohen vor der Industrialisierung, die Europa erfasste, um in der Neuen Welt ein einfaches, auf Landwirtschaft basierendes Leben zu beginnen. Einige solcher utopischen Siedlungen – von Visionen ihrer Gründer initiiert, aber nicht dauerhaft umsetzbar – sind inzwischen auch in den Fokus der historischen Archäologie gerückt. Der Vortrag präsentiert einige Beispiele, besonders die aktuellen Untersuchungen zur Kolonie Nueva Germania, die 1886 von Elisabeth Nietzsche und Bernhard Förster in Paraguay als privates, anti-semitisch motiviertes Unternehmen gegründet worden war.

Mehr unter: www.lwl-landesmuseum-herne.de

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