Vor 500 Jahren begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Bergbaus im Westharz: Mit einem Schreiben vom 16. Mai 1524 entsandte Graf Steffan Schlick den Bergmeister Wolff Sturtz aus St. Joachimsthal (heute Jáchymov) in den Harz. Damit legte er den Grundstein für die erste bergbehördliche Verwaltung im Oberharz, deren 500-jähriges Bestehen 2024 feierlich begangen wurde.
Sturtz entstammte einer wohlhabenden Patrizierfamilie aus dem Erzgebirge, die durch den Silberbergbau in Geyer, Schneeberg und St. Annaberg zu Reichtum gelangt war. Seine Ankunft im Harz fiel in eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs, in der der Bergbau eine zentrale Rolle spielte. Doch neben seiner Tätigkeit als Montanexperte und Bergbauunternehmer hatte Sturtz auch politische Bedeutung: Seine Verbindungen zur Reformation und seine Rolle im Konflikt um den Rammelsberger Bergbau zwischen Herzog Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig und der Stadt Goslar sind bislang wenig beleuchtet worden.
In einem spannenden Vortrag gehen Ulrich Reiff, Museumsleiter des Oberharzer Bergwerksmuseums, und Dr. Frank M. Schuster, Montanhistoriker und Leiter der Harzbibliothek im Oberharzer Geschichts- und Museumsverein, auf Spurensuche. Sie beleuchten das Leben und Wirken des ersten herzoglich braunschweigischen Berghauptmanns im Westharz und zeigen, wie sein Einfluss die Entwicklung des Bergbaus nachhaltig prägte.
Auch 500 Jahre nach seiner Entsendung bleibt Wolff Sturtz eine faszinierende Figur der Bergbaugeschichte – ein Mann, der die Ressourcen des Harzes erschloss und das Montanwesen der Region maßgeblich beeinflusste.
Mehr unter: www.rammelsberg.de und www.bergwerksmuseum.de