„Ernst Klee und die Wiederentdeckung der NS-‚Euthanasie‘. Wechselwirkungen zwischen Journalismus, Öffentlichkeit und Wissenschaft.“
Öffentlicher Vortrag von Hans-Walter Schmuhl im Rahmen der Tagung „Die Wiederentdeckung der NS-Krankenmorde. Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der NS-‚Euthanasie‘ in den 1970er und 1980er Jahren“.
Ernst Klees bahnbrechendes Buch „Euthanasie im NS-Staat“ erschien erstmals 1983. 40 Jahre nach erscheinen dieses Werkes erläutert Schmuhl hieran die Wechselwirkungen zwischen Journalismus, Öffentlichkeit und Wissenschaft. Ebenfalls 1983 wurde die erste Ausstellung über die Krankenmorde in Hadamar gezeigt, damals in den historischen Kellerräumen, und der Arbeitskreis zur Erforschung der nationalsozialistischen „Euthanasie“ und Zwangssterilisation gegründet. Gemeinsam bilden diese Ereignisse einen angemessenen Rahmen für die gesamte Tagung. Der besondere Bezug auf den 2013 verstorbenen Journalisten und NS-Forscher Ernst Klee besteht darin, dass dessen Nachlass in der Gedenkstätte Hadamar liegt und dort auch nutzbar ist.
Hans Walter Schmuhl ist außerplanmäßiger Professor an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld. Er wurde 1986 mit einer Arbeit über die Geschichte der „Euthanasie“ von 1890 bis 1945 promoviert. Sein Doktorvater war Hans Ulrich Wehler, einer der Begründer der sogenannten Bielefelder Schule. Weitere Forschungsschwerpunkte von Schmuhl sind die Sozialgeschichte des Bürgertums und die Geschichte wissenschaftlicher Institutionen im „Dritten Reich“.

Weitere Informationen: Gedenkstätte Hadamar

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