Video: Reflexionen aus dem beständigen Leben Niklaus Stoecklin | Liselotte Moser | Louisa Gagliardi im Kunst Museum Winterthur, Reinhart am Stadtgarten

Im Jahr 1925 fand in Mannheim die legendäre Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ statt, die einer ganzen Kunstströmung ihren Namen gab. Hundert Jahre später widmet das Kunst Museum Winterthur dieser Epoche eine Hommage und vereint unter dem Titel „Reflexionen aus dem beständigen Leben“ drei künstlerische Positionen, die in engem Dialog mit der Neuen Sachlichkeit stehen: Niklaus Stoecklin, Liselotte Moser und Louisa Gagliardi.

Der Titel der Ausstellung verweist auf Theodor W. Adornos Schrift „Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben“, die im Exil entstand und die Bedingungen des Menschseins im 20. Jahrhundert reflektiert – ein Thema, das auch die drei Künstler:innen auf je eigene Weise aufgreifen.

Der Basler Maler Niklaus Stoecklin (1896–1982) zählt zu den Pionieren der neusachlichen Kunst in der Schweiz. Als einziger nicht-deutscher Künstler war er 1925 in Mannheim vertreten. Sein präziser, kühl leuchtender Stil prägte die Schweizer Moderne nachhaltig.
Die Luzerner Künstlerin Liselotte Moser (1906–1983), die früh in die USA auswanderte, verbindet in ihrem Werk Elemente der Neuen Sachlichkeit mit Einflüssen des Amerikanischen Realismus. Ihre Malerei, lange Zeit in Vergessenheit geraten, vermittelt zwischen urbaner Moderne und innerer Reflexion.
Die *zeitgenössische Künstlerin Louisa Gagliardi (1989) führt diesen Dialog in die Gegenwart weiter. Mit ihren digital entworfenen und auf Plexiglas übertragenen Bildern greift sie die kühle Distanz und Präzision der Neuen Sachlichkeit auf – und überführt sie in eine reflektierte, gegenwärtige Bildsprache.

Kuratiert von Andrea Lutz und David Schmidhauser.

Produktion: arttv.ch

Mehr unter: www.kmw.ch

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