Ausstellung „Das sowjetische Hauptquartier“: 30. Jahrestag des Abzugs sowjetischer Truppen aus Brandenburg
2024 jährt sich der Abzug der Alliierten und der Westgruppe der Truppen (WGT) aus Deutschland zum 30. Mal. Brandenburg war, neben Berlin, ein zentraler Schauplatz dieser größten militärischen Truppenbewegung in Friedenszeiten. Von den fünf sowjetischen Armeen waren drei in Brandenburg stationiert, und die Hälfte aller nach dem Zweiten Weltkrieg von den Sowjets genutzten Militärflächen befand sich dort. Im Januar 1991 zählte die WGT in Ostdeutschland 337.800 Soldaten, 208.400 Familienangehörige und Zivilangestellte, darunter etwa 90.000 Kinder. Das Oberkommando der sowjetischen Streitkräfte befand sich in der sogenannten „verbotenen Stadt“ in Wünsdorf, wo bis 1994 bis zu 39.000 Angehörige der sowjetischen Armee stationiert waren.
In Sven Johnes erster Einzelausstellung in Brandenburg zeigt das HBPG seinen im Haus der Offiziere in Wünsdorf gedrehten Film „Das sowjetische Hauptquartier“ (2023) sowie die Fotoarbeiten „Heilpflanzen im Todesstreifen“ (2021) und „Heroes of Labor“ (2018). Johne thematisiert in diesen Werken die emotionalen Aspekte der Transformationszeit in den frühen 1990er Jahren, die Leerstellen des Abzugs und den Aufbruch in eine „freie Welt“.
Kuratiert von Dr. Katalin Krasznahorkai (Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte), bietet die Ausstellung einen tiefen Einblick in die Geschichte und die Veränderungen dieser bedeutenden Zeit.
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