Monika Jagfeld (Museumsleiterin) spricht über ein Porträt von Otto Gilli. Das Acrylgemälde wurde gezeigt anlässlich der Ausstellung „Werkstatt Sammlung I: Otto Gilli“ (26.3.-9.7.2017) im Museum im Lagerhaus, Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut, St. Gallen.
2015 übernahm das Museum im Lagerhaus den künstlerischen Nachlass des Luzerner Künstlers Otto Gilli (1940–2014). Das Konvolut umfasst über 3000 Arbeiten, vorwiegend expressive Fingermalereien aber auch Zeichnungen, Acrylgemälde und Aquarelle. Mit einer Farbpalette von düster-schwarz bis grell-bunt inszeniert Gilli mit einer direkten Bildsprache sein Panoptikum des menschlichen Leids. Es entsteht ein unglaublich intensives und zu grossen Teilen bedrückendes Gesamtwerk, das bevölkert ist von taumelnden, sich gegenseitig stützenden Gestalten, von schreienden und verstummten Köpfen, von Menschen in ihren dunkelsten Stunden. Gilli hat sich ihrer Schicksale angenommen, hat sie verinnerlicht und in seiner eigenen Formsprache wieder zum Ausdruck gebracht.
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