Mit der großen Ausstellung „Medardo Rosso. Die Erfindung der modernen Skulptur“ widmet das Kunstmuseum Basel dem wegweisenden Bildhauer, Fotografen und Pionier der Moderne eine eindrucksvolle Retrospektive. Die Schau beleuchtet das bahnbrechende Werk des italienisch-französischen Künstlers Medardo Rosso (1858–1928), der als radikaler Erneuerer der Skulptur um 1900 gilt – und dennoch im kollektiven Gedächtnis bis heute kaum präsent ist.

Rund 50 Skulpturen aus Bronze, Gips und Wachs sowie 250 Fotografien und Zeichnungen zeigen Rossos experimentellen und medienübergreifenden Ansatz. Viele der Werke sind erstmals seit Jahrzehnten außerhalb Italiens zu sehen – ein seltenes Ausstellungshighlight für Kunstinteressierte. Die Retrospektive, entstanden in Kooperation mit dem mumok Wien, wurde von Heike Eipeldauer und Elena Filipovic kuratiert.

Die Ausstellung verfolgt das Prinzip des „vergleichenden Sehens“, wie es bereits Rosso selbst praktizierte. Seine Werke treten in Dialog mit über 60 Künstler:innen aus verschiedenen Epochen – von Auguste Rodin über Louise Bourgeois und Alberto Giacometti bis zu Yayoi Kusama, Andy Warhol oder Francesca Woodman. Die Präsentation spannt einen Bogen über mehr als 100 Jahre Kunstgeschichte und macht Rossos Einfluss auf nachfolgende Generationen eindrucksvoll sichtbar.

Die Ausstellung beginnt im Innenhof mit einer spannenden Gegenüberstellung von Rodins „Die Bürger von Calais“ und einer Arbeit von Pamela Rosenkranz. Eine monumentale Installation von Kaari Upson führt die Besucher:innen weiter in den Neubau des Museums. Im Erdgeschoss widmet sich eine monografische Präsentation ausschließlich Rosso, während im Obergeschoss die „Konversationen“ mit Werken anderer Künstler:innen stattfinden.

„Medardo Rosso. Die Erfindung der modernen Skulptur“ ist nicht nur eine Hommage an einen zu Unrecht vergessenen Künstler, sondern auch eine Einladung, die Geschichte der modernen Skulptur neu zu denken.

Mehr unter: kunstmuseumbasel.ch

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