Kurator Peter Klinger, Stellvertretender Leiter der MAK-Bibliothek und Kunstblättersammlung über die aktualität von Plakaten in der digitalen Zeit: „In der Zeit der allgegenwärtigen Bildschirme mit ihren schnell wechselnden Inhalten ist es gerade das Statische des PLakats, dass den Memorierungseffekt am Leben erhält.“

Wo steht das Plakat heute in der digitalen Welt? Wo steht das künstlerische Plakat in einer kommerziellen Welt? Was macht ein gutes Plakat aus? Peter Klinger, Kurator der Ausstellung, und die österreichischen Gewinner Oliver Hofmann & Daniel Car, Beton, Gruppe für Gestaltung sowie Stefan Joch, ZWUPP im Interview anlässlich der Ausstellung 100 Beste Plakate 15. Deutschland Österreich Schweiz.

Über die Ausstellung:
Typografische Experimente, schrill-schreiende Bildkompositionen sowie Fotomontagen und Collagen ergeben die stilistische Vielfalt an Plakaten, die im Rahmen der MAK-Ausstellung 100 BESTE PLAKATE 15. Deutschland Österreich Schweiz im MAK-Kunstblättersaal präsentiert wird. Die 100 Siegerprojekte des beliebten deutsch sprachigen Grafikdesignwettbewerbs beweisen auch heuer wieder die Lebendigkeit des Mediums Plakat, das sich in einer digital vernetzten Welt mit immer kurzlebigeren Inhalten jedes Jahr neu erfindet.

Die Fachjury – bestehend aus Gunter Rambow (Güstrow, Deutschland; Vorsitz), Günter Eder (Wien), Igor Gurovich (Moskau), Patrick Thomas (Barcelona/Berlin) und Megi Zumstein (Luzern) – prämierte die GewinnerInnen des Wettbewerbs aus über 2 000 eingereichten Projekten. Der Jury lagen 964 Einzelplakate vor, die es entsprechend des zweistufigen Reglements durch die Online-Vorauswahl in die Endrunde geschafft hatten.

Nach Ländern gliedern sich die 100 Plakate und Plakatserien in 50 siegreiche Projekte aus der Schweiz (aus 145 Einreichungen), 48 GewinnerInnen aus Deutschland (aus 396 Einreichungen) und zwei Siegerprojekte aus Österreich (aus 64 Einreichungen). Ins gesamt hatten sich 605 EinreicherInnen, davon 125 Agenturen beziehungsweise Grafik- und Designbüros, 465 EinzelgestalterInnen und 15 AuftraggeberInnen am Wettbewerb beteiligt.

Die Zahl der österreichischen TeilnehmerInnen am Wettbewerb ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen – dabei ist Österreich im Jahr 2015 mit zwei Siegerprojekten unter den 100 prämierten Arbeiten vertreten. Stefan Joch aus dem Atelier ZWUPP schuf mit Astronautovic eine Hommage an den kontrovers diskutierten österreichisch-serbischen Fußballspieler Marko Arnautović. Das im Eigenauftrag entstandene Plakat wurde im Siebdruckverfahren her gestellt und basiert auf Michael Kranewitters medial weit verbreiteter Fotografie des Sportlers. Der stilisierte Schutzanzug und der Weltraumhelm deuten einen hermetischen Raum an, der den Fußballer um schließt und ein breites Feld an möglichen Interpretationen öffnet.

Das zweite österreichische Gewinnerprojekt entstand im Studio für visuelle Gestaltung „Beton – Gruppe für Gestaltung“. Mit dem Festivalplakat zu den Dokumentarfilmtagen in der bayerischen Kreisstadt Schwandorf überzeugten Oliver Hofmann, Benjamin Buchegger und Daniel Car die Jury heuer bereits zum zweiten Mal mit einer rein typografischen Lösung.

Für das Corporate Design des Katalogs, der Web-Visuals sowie der Drucksachen zeichnen Fabienne Burri und Cybu Richli, C2F (Luzern) verantwortlich. Ein detaillierter Überblick über alle SiegerInnen aus den Jahren 2001 bis 2015 ist seit Juni 2015 auf der Homepage des Vereins Beste Plakate e. V. zu finden.
100-beste-plakate.de

Zur Ausstellung erscheint der von C2F, CH Luzern, gestaltete Katalog 100 BESTE PLAKATE 15. Deutschland Österreich Schweiz / 100 BEST POSTERS 15. Germany Austria Switzerland (Atlas 15), 192 Seiten, mit dem thematischen Sonderbeitrag „Idee wird Form / Giving form to ideas“ von Anita Kühnel, 100 BP Books 2016. Erhältlich im MAK Design Shop um € 30,80.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Verein 100 Beste Plakate e. V. statt.

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