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Die Schauspielerin Iris Berben spricht in dieser Folge über das psychologisch eindringliche Portrait von Erna Schilling, das Ernst Ludwig Kirchner 1913 malte. 1911 lernte Kirchner in einem Tingeltangel-Lokal die beiden aus einfachen Verhältnissen stammenden Schwestern Erna und Gerda Schilling kennen, die als Nachtklubtänzerinnen auftraten und gelegentlich der Prostitution nachgingen. Der Maler holte Erna aus diesem Milieu, er fand in ihr nicht nur die Geliebte und das Modell für die Kunst, sondern die lang ersehnte „freie Kameradschaft mit der Frau“. Das Porträt entstand 1913 in einer Situation der Krankheit und melancholischen Gestimmtheit von Erna Schilling, die Kirchner als nervöses, in sich gekehrtes „Großstadtgewächs“ vor einer Wandbespannung in seinem Atelier in Szene setzte. Das Porträt, in dem sich sowohl das Individuelle als auch das Typische der Großstädterin spiegelt, steht in engem, vorbereitendem Zusammenhang mit den beiden Kokotten in Kirchners Krönungsbild der Berliner Straßenszenen „Potsdamer Platz“ (1914), für die Erna und Gerda Schilling Modell gestanden haben.

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Film: bboxxFILME

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