Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber, Theologe, im Rahmen der Sonderausstellung „Adam, wo bist Du?“

Die Münchner Künstlerin erkundet in verschiedenen Stationen das Verhältnis von individueller Identität zu Zuschreibungen durch die Umwelt. Wer bin ich? In welche Schemen ordnet mich meine Umwelt ein? Am Beispiel vornehmlich jüdischer Biografien führt die Installation vor, welche wirkmächtigen, häufig gewalttätigen Potentiale Zuschreibungen von Menschen an Menschen enthalten.
Die Installation gliedert sich in verschiedene Abteilungen, den Auftakt bildet ein fiktives Verhaftungsprotokoll aus dem Dritten Reich, das die Frage aufwirft: Was wäre, wenn Jesus im Jahr 1938 gelebt hätte?

Filmische Sequenzen führen von historischen „Zu-Schreibungen“ mit der mechanischen Schreibmaschine in die Gegenwart der digitalen Kommunikationskanäle. Hör- und Sehstationen zeigen Interviews mit Menschen mehrheitlich jüdischer Abstammung, die Zuschreibungen von außen als besondere biographische Herausforderungen, Bürden oder gar Katastrophen erlebt haben – von Max Mannheimer (1920-2016) über Charlotte Knobloch (1932) bis hin zum Münchner Rabbiner Brandt (1927).

Eine weitere Station lässt die Besucherin und den Besucher selbst nachvollziehen, wie banale Einordnungen der willkürlichen Ausgrenzung Tür und Tor öffnen. Der Weg durch die Installation führt schließlich zum großformatigen Fluchtpunkt der Inszenierung, in dem die Fragen kulminieren, die die Installation aufwirft, dem 4,6 Meter hohen Kreuz mit einem 3,3 Meter großen Korpus in Form einer KZ-Uniform.

„Interventionen“ in der Dauerausstellung sensibilisieren den Besucher im Hinblick auf die Fragen nach Identität und Zuordnung: Einzelne Kunstwerke und moderne Objekte treten in den Vitrinen in einen Dialog mit der jahrtausendealten ägyptischen Kunst: Jüdische Geschichte und das Alte Ägypten sind durch Altes und Neues Testament vielfach miteinander verknüpft.

Laufzeit 17.6.2020 bis 10.1.2021

Weitere Informationen: Staatliches Museum Ägyptischer Kunst

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