it der Ausstellung „Ingrid Wiener – Einfach machen und tun“ widmet das Marta Herford der österreichischen Künstlerin eine große Retrospektive, die über sechs Jahrzehnte künstlerischen Schaffens umfasst. Ingrid Wiener (*1942 in Wien) zählt zu den prägendsten Persönlichkeiten der österreichischen Nachkriegsavantgarde.
Ihr Werk verbindet Textilkunst, Zeichnung, Performance, Film und Kulinarik auf unnachahmliche Weise. Rund 40 Gobelins, in zeitintensiver Handarbeit gefertigt, bilden den Kern ihres Œuvres. In ihnen reflektiert Wiener ihr persönliches Umfeld, Träume, Erinnerungen und gesellschaftliche Themen – und befragt zugleich die Grenzen zwischen Kunst und Leben, zwischen weiblich konnotiertem Handwerk und freier künstlerischer Praxis.
Neben ihren aquarellierten Traumzeichnungen, in denen sie subjektive Bildfindungen erforscht, präsentiert die Ausstellung auch ihre kollaborativen Projekte mit bedeutenden Künstler*innen der Wiener Avantgarde: etwa mit VALIE EXPORT, Oswald Wiener, Dieter Roth und der Wiener Gruppe.
Ein zentrales Motiv ihres Schaffens ist die Verbindung von Arbeit, Alltag und Gemeinschaft. So wird auch Wieners Leidenschaft für das Kochen Teil ihrer Kunst – in Performances, in legendären Berliner Lokalen wie dem Exil oder in ihrer Wahlheimat Kanada.
Die Ausstellung im Marta Herford zeigt eindrucksvoll, wie Ingrid Wiener mit Experimentierfreude, Humor und poetischer Klarheit über Jahrzehnte hinweg eine eigenständige Position zwischen Textilkunst, Konzeptkunst und Lebenspraxis geschaffen hat.
Mehr unter: marta-herford.de





