Prof. Dr. Dr. Wolf-Dietrich Niemeier leitete von 2001 bis 2012 die Abteilung Athen des Deutschen Archäologischen Instituts, zuvor lehrte er an den Universitäten von Freiburg und Heidelberg. Er ist Spezialist für minoische und mykenische Kultur der Ägäis. Bereits in seiner Dissertation über die Palaststil-Keramik von Knossos beschäftigte er sich mit der Zeit und den kulturellen Veränderungen auf Kreta nach dem Ausbruch des Santorin-Vulkans. Seine Ausgrabungstätigkeiten führten ihn unter anderem nach Milet. Des Weiteren leitete er die Grabungen im Heiligtum des Apollon von Abai bei Kalapodi in Zentralgriechenland. In diesem lässt sich in einzigartiger Weise eine Kultkontinuität von der mykenischen Zeit über die sogenannten „Dark Ages“ und die geometrische Zeit bis zur römischen Kaiserzeit nachvollziehen. Im Gespräch mit Harald Meller berichtet Wolf-Dietrich Niemeier über diesen bedeutenden Fundplatz, vor allem aber auch über den Stand seiner Forschungen zur Verbreitung sowie zum Untergang der minoischen Palastkultur.

Im Fokus des 4. Mitteldeutschen Archäologentages, der im Oktober 2011 in Halle stattfand, stand die Frage „1600 – Kultureller Umbruch im Schatten des Thera-Ausbruchs?“ Die Tagung vereinte Geowissenschaftler und Archäologen, aber auch Kollegen und Kolleginnen weiterer Disziplinen, und bot einen hervorragenden Anlass, für die Reihe „Harald Meller trifft“ Wissenschaftler der unterschiedlichsten Spezialisierungen vor der Kamera nach ihren Forschungsschwerpunkten und -ergebnissen zu befragen. Im Mittelpunkt standen dabei der Vulkanausbruch von Santorin um 1600 vor Christus sowie Extremereignisse und die Frage nach deren Auswirkungen auf Wetter, Klima, Umwelt und Gesellschaft im Allgemeinen.

Weitere Informationen: Landesmuseum für Vorgeschichte Halle

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