Das Germanische Nationalmuseum widmet sich in einer neuen Präsentation dem jüdischen Leben im Mittelalter. Im Mittelpunkt steht ein außergewöhnliches Objekt: der Pentateuch des Nürnberger Rates, ein prachtvoll gestaltetes Buch, das jüdische Geschichte und städtischen Alltag miteinander verbindet.
Der Pentateuch, die fünf Bücher Mose, bildet das Herzstück der jüdischen Tora und damit das Fundament des jüdischen Glaubens. Das in Nürnberg entstandene Exemplar zeigt die kunstvolle Arbeit des jüdischen Künstlers Meir Jaffe, der den Einband mit dem Stadtwappen Nürnbergs verzierte – ein eindrucksvolles Zeugnis für die enge Verflechtung von Stadtgesellschaft und jüdischer Gemeinde im Mittelalter.
Die Präsentation verdeutlicht, wie stark jüdische Kunst und Kultur einst im städtischen Leben verwurzelt waren – und wie vielschichtig das Verhältnis zwischen jüdischer und nichtjüdischer Bevölkerung war.
Im begleitenden Gespräch erläutert Dr. Des. Meyrav Levy, Expertin für jüdisches Leben und kulturelles Erbe in bayerischen Museen, die Bedeutung des Objekts. Sie zeigt auf, wie historische Zeugnisse Glanz und Brüche jüdischer Geschichte sichtbar machen und warum kulturelle Integration auch heute noch ein sensibles Thema bleibt.
Die Produktion entstand in Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek München und wurde von Dr. Andrea Langer, Maria Sagolla, Sabrina Zierhut und endlosmedia realisiert.
© Eine Produktion des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2025.
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