Museumsleiterin Dr. Monika Jagfeld bespricht das Werk „Frontfüssler“ (1968) des Künstlers Walter Wegmüller.
Anlässlich seines achtzigsten Geburtstages würdigt das Museum im Lagerhaus den Basler Künstler Walter Wegmüller, der durch den Verein ‹Gigeregg› auch mit St.Gallen verbunden ist, mit einer Einzelausstellung.
Walter Wegmüller (*1937 in Zurich) stammt aus einer Familie Fahrender der Kladerasch, wird kurz nach der Geburt seiner Mutter weggenommen und wachst als Heim- und Verdingkind auf. Nach einer Lehre als Flachmaler und Stukkateur findet er autodidaktisch zur Kunstmalerei. Anfang der 1960er-Jahre in Basel wird er Mitglied der ‹Farnsburg-Gruppe› um Kurt Fahrner und schliesst sich der psychedelischen Kunst- und Krautrock-Szene der 1960er/1970er-Jahre an. 1974 erlangt er mit seinem ‹Zigeuner-Tarot› internationale Beachtung. Wegmüller arbeitet interdisziplinar: in der Literatur und im Aktivismus für die Jenischen mit Sergius Golowin, in der Musik u.a. mit Timothy Leary, Klaus Schulze, Jurgen Dollase, Bernd Witthuser und Walter Westrupp, im Film mit Jean-Jacques Wittmer. Seine Künstlerfreundschaft mit H.R.Giger und Claude Sandoz führt zu dem bedeutenden Gemeinschaftswerk ‹Tagtraum› (1973). Obwohl im In- und Ausland bekannt, mit Preisen ausgezeichnet und sogar mit der Gestaltung einer Swatch-Uhr (‹Oracolo›, 1996) beauftragt, hat sich Walter Wegmüller nie einem Trend und dem Kunstmarkt unterworfen. ‹Es malt› lautet der Grundsatz seiner Kunst und mit seiner ‹Es-Art› ist er vielmehr ein Outsider geblieben. Entstanden ist ein schillerndes wie persönliches Lebenswerk.
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