Gastkurator Matthew Drutt zur Ausstellung „Auf der Suche nach 0,10 – Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei“.
Vor 100 Jahren, im Winter 1915-16 fand im russischen Petrograd (heute St. Petersburg) eine legendäre Ausstellung von sieben Künstlern und ebenso vielen Künstlerinnen der russischen Avantgarde statt. Sie wurde zu einer der einflussreichsten in der Geschichte der modernen Kunst: Kasimir Malewitsch präsentierte dort erstmals sein Schwarzes Quadrat, das zur Ikone der abstrakten Kunst wurde. Wladimir Tatlin installierte erstmals sein revolutionäres Eck-Konterrelief, eine ebenfalls abstrakte und vom Sockel befreite Skulptur aus recyklierten Materialien. Daneben zeigten bekannte und andere heute weitgehend vergessene Künstler faszinierende Gemälde, die sich hauptsächlich mit den damals in der europäischen Kunstszene aktuellen Strömungen des Kubismus und des Futurismus auseinandersetzen.