Das Neue Palais von Sanssouci birgt manche Geheimnisse und Überraschungen, die erst beim zweiten Blick sichtbar werden. Dennoch erzählen sie viel über die Nutzung des mächtigen, allein der Repräsentation dienenden Schlosses. Dr. Samuel Wittwer, Direktor der Schlösser und Gärten in der SPSG, gewährt Einblicke in das Schloss, um den Bauherrn Friedrich den Großen (1712–1786) und den Geist dieser Zeit besser verstehen zu können. Diesmal entführt er uns in das kostbare Tressenzimmer.

Das unter Friedrich dem Großen zwischen 1763 und 1769 errichtete Neue Palais ist nicht nur das größte Schloss im Park Sanssouci. Es zählt auch zu den wenigen Schlössern in Europa, deren originale Ausstattung über Jahrhunderte hinweg weitgehend erhalten blieb. Erstaunlich ist zum Beispiel, dass hier noch so kostbare wie empfindliche Seidenstoffe aus dem 18. Jahrhundert zu finden sind.

Die Seidenherstellung in Preußen wetteiferte unter Friedrich dem Großen mit dem führenden französischen Vorbild und gelangte dennoch zu künstlerischer Eigenständigkeit. Die Spitzenerzeugnisse der preußischen Seidenindustrie lassen sich heute noch im Neuen Palais in einzigartiger Dichte erleben. Hier finden sich alle Gattungen von Ausstattungstextilien: einfache bemalte oder bedruckte Gewebe, Damaste und reich gemusterte Seidenstoffe, die häufig mit Gold, Silber und kostbarer Chenille gearbeitet sind. Die Verwendung der textilen Gattungen war offensichtlich auf die jeweilige Funktion der Schlossräume im Neuen Palais abgestimmt.

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