Oben: Gespräch mit Philippe Sands über sein Buch „Rückkehr nach Lemberg“ (in englischer Sprache)

Moderation: Claudia Sautter

Panel 1: Formen der Selbstorganisation

Jenseits von Schoa, Autonomie und Kommunismus: Jüdisches Leben im Nachkriegspolen – der Fall Reichenbach 1945-50 (in englischer Sprache)
Kamil Kijek, Universität Breslau

und

„Mutig“ in eine ungewisse Zukunft: Jüdische Jugendbewegungen 1945–1948
Barbara Stambolis (Münster)

Panel 2: Erinnerungsformen und –politik

Erinnerung an den Holocaust in Polen (in englischer Sprache)
Dariusz Stola, Polnische Akademie der Wissenschaften Warschau

und

Die verschwundenen Denkmäler (in englischer Sprache)
Kata Bohus, Universität Tromsö

Abendveranstaltung „Es wird wieder Tag“

Es wird wieder Tag“
Lesung von Minka Pradelski, Autorin (Frankfurt am Main) und Gespräch mit Mirjam Wenzel

Die unmittelbare Nachkriegszeit war für viele Menschen in Europa von Gewalt, Hunger, Flucht und Vertreibungen gekennzeichnet. Dies gilt in besonderem Maße für die jüdischen Überlebenden der Schoa, die aus den Konzentrationslagern, Verstecken und Fluchtorten in der Sowjetunion an ihre vormaligen Wohnorte zurückkehrten. Sie mussten häufig erfahren, dass nichts von ihrem Besitz aus der Vorkriegszeit verblieben war und aus Nachbarn Feinde geworden waren. Die meisten Überlebenden organisierten daher ihre Weiterreise, deren Ziel häufig das britische Mandatsgebiet Palästina war. Andere bauten neue Netzwerke und Gemeinden auf und dokumentierten die nationalsozialistischen Verbrechen, deren Zeuge und Opfer sie geworden waren. Deren Ahndung wurde zum Ausgangspunkt für die Entwicklung eines internationalen Völkerrechtsverständnisses, das in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zum Ausdruck kommt.

Die Konferenz geht auf die jüdische Erfahrung der europäischen Nachkriegszeit ein und reflektiert deren Nachwirkungen in die Gegenwart. Von besonderer Bedeutung ist dabei die (mangelnde) Gerechtigkeit, die in diesen Jahren den Überlebenden zuteil wurde.

Mehr unter: www.juedischesmuseum.de

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