Die Vermessung des Unmenschen. Zur Ästhetik des Rassismus. Proposition IV
Eine Ausstellung von Wolfgang Scheppe für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in der Kunsthalle im Lipsiusbau und im Sponselraum, Neues Grünes Gewölbe, Residenzschloss
13. Mai bis 7. August 2016

Der Ausdruck Rassismus ist nichts als ein moralischer Vorwurf. Er allein leistet noch keine Kritik der zugrundeliegenden Ideologie, die Personen ausgrenzt, weil an ihnen vermeintlich Andersartigkeit sichtbar wird. Diese soll an biologischen Unterschieden zwischen Menschen liegen, kommt aber doch nur als politisches Urteil über diejenigen zustande, die als der eigenen Nation nicht zugehörig betrachtet werden.

Deshalb behandelt diese Ausstellung mit dem Ausbreiten von bislang unbekanntem Anschauungsmaterial das Verhältnis zwischen wissenschaftlichen Herleitungsversuchen von Rasse und volkstümlichen rassistischen Vorstellungen. Beide teilen eine erkenntnistheoretische Überzeugung, die allem Positivismus zugrunde liegt: Dass das (Un)-Wesen erscheine und folglich das gesellschaftlich abzutrennende Fremde sich an äußeren Merkmalen zu erkennen gebe. Weil dieser Standpunkt aus dem, was er erblickt — aus morphologischen Kennzeichen wie dem der Hautfarbe vor allem —, eine Klassifikation des Menschen konstruieren zu können meint, spielt das Bild eine so große Rolle im Rassismus. Deshalb auch vermag man von einer Ästhetik des rassistischen Denkens zu sprechen.

Mehr Informationen zur Ausstellung/ further information on the exhibition: http://bit.ly/1T2KOuS

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