Die Geschichte der griechischen Juden wurde erst spät erforscht. Rika Benvenistes Erzählung fokussiert auf Einzelschicksale und bewegt sich auf lokaler Ebene, statt ein landes- oder gar europaweites Panorama zu erfassen und allgemeingültige Ergebnisse zu präsentieren. Die tiefgründige Erforschung der lokalen Geschichte zerstörter Gemeinden stellt Verallgemeinerungen und Abstraktionen infrage. Ferner legt sie einen Fokus auf die Nachkriegszeit in der die Überlebenden nach Thessaloniki zurückkehrten und mit den Umständen des in Griechenland noch bis 1949 anhaltenden Bürgerkriegs zu kämpfen hatten. Die historische Darstellung beschäftigt sich mit „traditionellen“ Themen, wie dem Widerstand und der Rolle der Judenräte, darüber hinaus jedoch auch mit den Optionen der Überlebenden in den ersten Jahren nach der Befreiung der Konzentrationslager, ein Aspekt, der weitestgehend unerforscht ist.

Eine Diskussionsveranstaltung mit:

Rika Benveniste, Autorin des Buches „Die Überlebenden. Widerstand, Deportation, Rückkehr. Juden aus Thessaloniki in den 1940er Jahren“ und Professorin für Europäische Geschichte im Mittelalter an der Universität von Thessalien.

Yara Haskiel, Visual Artist und Doktorandin an der Goldsmiths University of London

Moderation: Maria Alexopoulou, Vertretungsprofessorin für Zeitgeschichte Uni Mannheim und Projektleiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin

Mehr unter: www.muenchner-stadtmuseum.de

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