Jede Zeit und Gesellschaft macht sich ihr eigenes Bild des menschlichen Körpers. Im Mittelalter setzten sich die Menschen intensiv mit ihm auseinander. Die alles dominierende Kirche erklärte körperliches Begehren zur Sünde, während sie die gemarterten Leiber von Jesus und den Heiligen anbetete. Im weltlichen Alltag pflegte die adelige Oberschicht ihre Glieder mit Kosmetik und sportlicher Betätigung – gleichzeitig ächzte die Unterschicht unter Krankheiten und schwerer körperlicher Arbeit. Am Ende wartete auf alle der Tod. Dieser war im Mittelalter omnipräsent. Tote Körper wurden in der Hoffnung auf eine Auferstehung umsorgt und verehrt. Mit zahlreichen Leihgaben aus dem In- und Ausland wirft die Ausstellung einen kulturhistorischen Blick auf den Körper im Mittelalter und gibt Impulse, auch unser heutiges Bild des Körpers zu reflektieren.
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