Im Rahmen seiner großen Einzelausstellung „Normale Katastrophe“ (10. September 2025 – 8. März 2026) spricht der Künstler Julius von Bismarck im KunstHausWien mit der Kuratorin Sophie Haslinger über seine Arbeit, seine künstlerische Haltung und seinen Blick auf die Natur.
Bekannt für seine spektakulären Projekte – er peitscht das Meer aus, fängt Blitze ein oder bemalt Landschaften – untersucht Julius von Bismarck in seinen Werken das Verhältnis von Mensch und Natur. Seine Fotografien, Skulpturen, Videoarbeiten und Installationen verbinden wissenschaftliche Neugier mit künstlerischer Experimentierfreude.
Die Ausstellung „Normale Katastrophe“ zeigt, wie tiefgreifende ökologische und gesellschaftliche Veränderungen zur neuen Normalität geworden sind. Mit beeindruckenden Bildern und technisch aufwendigen Versuchsanordnungen thematisiert von Bismarck Naturgewalten wie Feuer und Wasser und hinterfragt die kulturell geprägte Wahrnehmung von Natur – als romantisches Idyll, Ressource oder zerstörerische Macht.
Für den begrünten Innenhof des KunstHausWien entwickelte der Künstler eine ortspezifische Lichtinstallation, in der rotierende LED-Leuchten Bäume scheinbar in Flammen setzen – ein poetisches und zugleich irritierendes Spiel mit Wahrnehmung und Realität.
Julius von Bismarcks Arbeiten laden nicht zur Erklärung, sondern zur Erfahrung ein. Mit großer physischer Präsenz und experimenteller Offenheit schafft er Bilder, die vertraute Vorstellungen erschüttern und neue Perspektiven auf das Verhältnis von Mensch und Umwelt eröffnen.
Biografie
Julius von Bismarck (1983 in Breisach am Rhein) wuchs in Riad und Berlin auf. Er studierte an der Universität der Künste Berlin, am Hunter College New York und am Institut für Raumexperimente von Ólafur Elíasson. Seine Arbeiten wurden u. a. in der Berlinischen Galerie (2023), der Bundeskunsthalle Bonn (2020) und im Palais de Tokyo, Paris (2019) gezeigt. 2008 erhielt er den Prix Ars Electronica und war 2012 der erste Artist in Residence am CERN in Genf. Julius von Bismarck lebt und arbeitet in Berlin und der Schweiz.
Kuratorin: Sophie Haslinger
Mehr unter: www.kunsthauswien.com





