Museum Haus Konstruktiv | Andrew Bick | original/ghost/variety/shifted/double/echo | Kuratorin Sabine Schaschl | Videobericht Mélanie Moser 2017

Das Museum Haus Konstruktiv startet sein Jahresprogramm 2017 mit einem Ausstellungsblock zu britischer Kunst.

Andrew Bick (geb. 1963 in Coleford, Gloucestershire, lebt und arbeitet in London) zählt zu den wichtigen, in der Tradition der konstruktiven Kunst arbeitenden Malern der Gegenwart. Im Zusammenspiel freier und geometrischer Formen amalgamiert er in seinen technisch komplexen und aus vielen Schichten bestehenden Bildern Zeichnung und Malerei, Linie und Fläche, Transparenz und Opazität, farbige und blasse, glänzende und matte Oberflächen zu einem rätselhaften Ganzen. Bunte Dreiecks- und Trapezformen, gestisch aufgetragene Farbflächen sowie scharfkantige weisse, graue und schwarze Strukturen überlagern die oftmals ungrundierten Leinwände. Von Milchglas bedeckt oder partiell mit Lagen aus Wachs überzogen, die sich wie Nebel über die Farben legen, vereinen sich in seinen präzise aufgebauten Kompositionen scheinbar gegensätzliche malerische Vorgehensweisen und vielschichtige Texturen. Seine architektonisch anmutenden Bildgefüge stehen in der Nachfolge des britischen Konstruktivismus und der Systems Art, die sich zur gleichen Zeit wie der Minimalismus, die Konzeptkunst und Kybernetik entwickelte.

Das Museum Haus Konstruktiv zeigt eine auf die Architektur der Ausstellungsräume bezogene Inszenierung Bicks jüngster Werke, darunter eine grossformatige Wandmalerei, Arbeiten auf Papier sowie eine interaktive Installation mit einem kinetischen Objekt, das durch ein Pseudoskop betrachtet werden kann – ein von Terry Pope, Konstruktivist und ehemaliger Lehrer Bicks, entwickeltes optisches Instrument, das die tiefenräumliche Wahrnehmung verunsichert.

Parallel zur Einzelschau von Andrew Bick präsentieren wir in separaten Einzelausstellungen zwei weitere britische Kunstschaffende. Während Marlow Moss als eine der wenigen weiblichen Vertreterinnen der konstruktiven Malerei die klassische Moderne mitprägte, hat sich Cerith Wyn Evans als Konzeptkünstler, Bildhauer und Filmemacher einen Namen gemacht.

9. Februar bis 7. Mai 2017
Nähere Infos zur Ausstellung: Museum Haus Konstruktiv

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