Limburg blickt auf eine rund 750-jährige Geschichte jüdischen Lebens zurück. Erste Hinweise auf eine jüdische Gemeinde stammen aus dem späten 13. Jahrhundert. Seitdem sind Spuren jüdischer Präsenz in der Stadt dokumentiert – meist im Schatten von Ausgrenzung, rechtlichen Einschränkungen und Verfolgung, aber auch in Form religiösen Lebens und gesellschaftlicher Teilhabe.

Die Stadt stand ab spätestens 1420 unter der Herrschaft des Kurfürstentums Trier, dessen Gesetzgebung für jüdische Gemeinden prägenden Einfluss hatte. Die wechselvolle Geschichte der Limburger Synagoge – von einfachen Wohnräumen über separate Gebäude bis hin zu eigens errichteten Gotteshäusern – spiegelt diesen Wandel wider.

Während der NS-Zeit wiederholte sich auch in Limburg das Muster antisemitischer Gewalt: Ausgrenzung, Entrechtung, Verfolgung und schließlich der Mord an jüdischen Bürgerinnen und Bürgern. Nach 1945 war jüdisches Leben in der Stadt jahrzehntelang verschwunden.

Erst mit der Zuwanderung jüdischer Familien aus der ehemaligen Sowjetunion in den 1990er-Jahren lebte die Gemeinde neu auf. Heute gibt es wieder eine aktive jüdische Gemeinde in Limburg – samt Synagoge.

Dr. Christoph Waldecker, Leiter des Stadtarchivs Limburg, erforscht die Geschichte der Stadt seit vielen Jahren. Der promovierte Historiker bringt nicht nur akademisches Wissen, sondern auch ein tiefes Verständnis für die kulturellen Entwicklungen in Limburg mit.

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