Oben: Seit das Buch durch den Buchdruck zum Massenmedium geworden ist, gibt es immer mehr Zensurbehörden. Regierungen können unliebsame Schriften verbieten. 1848 schreibt die Verfassung die Pressefreiheit schweizweit fest. Zeitungen und Flugblätter werden zu den wichtigsten Medien der politischen Meinungsbildung. In vielen Kantonen erscheint fast für jede politische Haltung eine eigene Zeitung. Diese liefern sich – in der Hoffnung, Wähler zu gewinnen – unerbittliche Wortgefechte.

1981 bestellte eine Person aus der sowjetischen Botschaft ein solches Gerät bei Hermann Amann telefonisch. Darüber gerat dieser auf den Radar des Geheimdienstes. Um wieder aus den Akten gelöscht zu werden – er wurde fichiert – zieht Amann bis vor den Europäischen Menschenrechtsgerichthof.

Unten: Das Schweizer Bürgerrecht können bis 1983 nur Männer weitergeben: Kinder eines Schweizer Vaters und Ausländerinnen, die einen Schweizer heiraten, erhalten es automatisch. Gleichzeitig sorgt die Politik dafür, dass die Hürden bei Einbürgerungen hoch bleiben. In den 1970er-Jahren lehnt die Stimmbevölkerung drei Initiativen gegen die sogenannte «Überfremdung» ab. 1984 scheitert aber die «Miteinand-Initiative» für bessere Aufenthaltsrechte der ausländischen Bevölkerung.

Seit 175 Jahren hat die Schweiz ohne Unterbruch eine demokratische Verfassung. Das dem Bundesstaat zugrunde liegende Rechtsdokument beeinflusst das tägliche Leben direkt und indirekt.

Und weil sich der Alltag seit 1848 laufend verändert, wird auch die Bundesverfassung der jeweiligen Zeit angepasst. Zum 175. Geburtstag blättert das Landesmuseum Zürich in der Geschichte der Schweizerischen Bundesverfassung und schaut dabei vor allem auf die Grundrechte. Die Besuchenden bewegen sich spielerisch im Spannungsfeld zwischen politischen Rechten, Pflichten und der persönlichen Freiheit.

Mehr unter: www.landesmuseum.ch

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