In einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Spaltung kommt der öffentlichen Kommunikation eine zentrale Rolle zu. Wie beeinflusst Sprache unsere politische Wirklichkeit? Welche Macht haben Worte, wenn sie aus ihrem ursprünglichen Kontext gerissen und über soziale Netzwerke massenhaft verbreitet werden?
Diesen Fragen widmet sich die Medienwissenschaftlerin Dr. Anne Ulrich in ihrem Vortrag im Rahmen der Reihe „Klartext!? Reden für die Öffentlichkeit“, die in Kooperation mit der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart stattfindet. Ihr Thema: das komplexe Zusammenspiel von Rhetorik, Medien und Populismus – und wie es politische Diskurse formt.
Gerade in sozialen Medien, wo Inhalte oft verkürzt, zugespitzt oder gar aus dem Zusammenhang gerissen erscheinen, entfalten rhetorische Strategien eine besondere Wirkung. Welche Mechanismen dabei greifen, wie die Wahrnehmung von Redeinhalten beeinflusst wird und warum populistische Akteure scheinbar besonders erfolgreich mit digitalen Plattformen umgehen – diesen Phänomenen geht Ulrich in ihrem Vortrag auf den Grund.
Die Referentin ist Expertin auf diesem Gebiet: Dr. Anne Ulrich studierte Empirische Kulturwissenschaft und Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen, wo sie seit 2017 am Institut für Medienwissenschaft lehrt. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem politisches Fernsehen, digitale Bildkulturen, Populismus und Propaganda.
Die Vortragsreihe „Klartext!?“ versteht sich als Plattform für die Auseinandersetzung mit öffentlicher Rede und politischer Kommunikation. In einer Zeit, in der Worte ebenso verbinden wie spalten können, liefert sie Denkanstöße – fundiert, kritisch und hochaktuell.
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