Drei Künstlerinnen des Surrealismus treffen auf drei zeitgenössische Tänzerinnen in unserem Ausstellungsvideo zu „In Her Hands. Bildhauerinnen des Surrealismus„. Ein Ausstellungserlebnis der anderen Art, wenn die Kunst des Tanzens auf die Formen der Skulpturen trifft. Fiona Lie, Eva Baalmann und Linda Krasenbrink setzten die Energie der raumgreifenden und surrealistischen Skulpturen von Sonja Ferlov Mancoba, Maria Martins und Isabelle Waldberg in eine bewegende Choreografie um.

Mit der Ausstellung „In Her Hands. Bildhauerinnen des Surrealismus“ rückt das Bucerius Kunst Forum drei herausragende Künstlerinnen der Moderne in den Fokus: Sonja Ferlov Mancoba (1911–1984), Maria Martins (1894–1973) und Isabelle Waldberg (1911–1990). Die Schau feiert die Wiederentdeckung dieser Bildhauerinnen, die zwischen 1930 und 1960 die internationale Kunstbewegung des Surrealismus entscheidend prägten. Erstmals werden ihre Skulpturen in direkter Gegenüberstellung präsentiert und in ihrer raumgreifenden Präsenz erfahrbar gemacht.

Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, wie die drei Künstlerinnen die surrealistische Bildsprache innovativ und unkonventionell weiterentwickelten. Zwischen Paris, Kopenhagen und New York wirkten Mancoba, Martins und Waldberg als aktive Mitglieder der Avantgarde.

Sonja Ferlov Mancoba, deren Werke stark von außereuropäischer Kunst und der Künstler:innengruppe CoBrA inspiriert waren, schuf semiabstrakte Wesen, Kriegerfiguren und Masken aus Ton und Gips. Die brasilianische Künstlerin Maria Martins verband in ihren organisch-figuralen Skulpturen afrobrasilianische Mythen aus dem Amazonasgebiet mit modernen Gestaltungselementen. Isabelle Waldberg hingegen entwarf facettenreiche Werke von filigranen Holzstrukturen bis hin zu abstrakten Bronzeskulpturen und Collagen.

Mancoba, Martins und Waldberg zählten zum kreativen Umfeld von bedeutenden Persönlichkeiten wie Marcel Duchamp, Alberto Giacometti, Piet Mondrian und Peggy Guggenheim. Ihre Werke entstanden sowohl im Paris der Vorkriegszeit als auch im New York der Kriegsjahre, wo Martins und Waldberg zentrale Figuren der Kunstszene waren.

Die Ausstellung „In Her Hands“ legt besonderen Fokus auf das Material als zentrales Element im kreativen Prozess der drei Bildhauerinnen. Linien, Volumina und Ausdrucksgesten ihrer Werke zeugen von intensiver Auseinandersetzung mit den Werkstoffen und schaffen ein immersives Erlebnis für die Besuchenden.

Ein besonderes Highlight der Schau ist die innovative Ausstellungsgestaltung: Erstmals bleiben die Fenster des Bucerius Kunst Forums unverbaut, sodass Tageslicht den Raum durchflutet. Statt klassischer Wände gliedern Vorhänge den Raum und sorgen für ein neuartiges Ausstellungserlebnis.

Mit „In Her Hands“ setzt das Bucerius Kunst Forum ein starkes Zeichen für die Anerkennung weiblicher Positionen in der surrealistischen Kunstbewegung und macht drei künstlerische Handschriften sichtbar, die lange Zeit im Schatten ihrer männlichen Kollegen standen. Die Ausstellung ist ein bedeutender Beitrag zur Neubewertung der surrealistischen Bildhauerei und zur Würdigung innovativer weiblicher Kunstschaffender.

Mehr unter: www.buceriuskunstforum.de

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