Vorrangig im letzten Jahrzehnt des menschlich geschaffenen Klimawandels hat sich das kulturelle Interesse an mehr-als-menschlichem Leben und der biologischen Vielfalt vertieft. Auch innerhalb von Mia Dudeks jüngster Werkkonstellation sind die Fruchtkörper als dynamische und organische Akteure von grundlegender Bedeutung. Sie sind in der Lage Barrieren und Beschränkungen, die die physische Welt strukturieren, zu überwinden und zu durchbrechen.

Das Kunstforum der TU Darmstadt setzt seine erfolgreiche Reihe von Foto-Ausstellungen im städtischen Außenraum fort. Nach »TRAUTES HEIM« und »HILDE ROTH. Eine Zeitreise durch Darmstadt 1950-1990« folgt ab dem 27. April bis 29. Oktober 2023 die Schau »Warte, wenn der Mond aufgeht …« als Beteiligung an den diesjährigen 12. Darmstädter Tagen der Fotografie.

Die internationale Ausstellung im öffentlichen Raum ist eine Auseinandersetzung mit dem Wunsch nach neuen Perspektiven, Vertrautes aus der uns umgebenden Welt neu zu kombinieren und dabei die scheinbare Realität außen vor zu lassen. Dies ist gerade im Märchen möglich, weil dort alles möglich ist. »Warte, wenn der Mond aufgeht, dann sehe ich die Bröcklein Brot, die ich ausgestreut habe, die zeigen uns den Weg nach Hause.« (Gebrüder Grimm, 1812). Diese Zeile aus dem Märchen »Hänsel und Gretel« von Jacob und Wilhelm Grimm dient als szenischer Bogen, um die Präsentation der fotografischen Arbeiten der sechs internationalen Künstler*innen zu vereinen. Märchen versetzen in eine Traumwelt und lassen uns so die Welt von einer anderen Ebene aus betrachten. Die Geschwister Hänsel und Gretel befinden sich in einer beunruhigenden Umgebung. Sie erleben Orientierungslosigkeit, jedoch auch Schutz von Wald und Natur – und schließlich Selbstermächtigung.

Mehr unter: www.tu-darmstadt.de

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