Ein Ort der Kunst, des Miteinanders, der Geschichte – und der Gegenwart
Der Verein der Düsseldorfer Künstler zeigt in einer großen Ausstellung seine lebendige Vielfalt
Düsseldorf, eine Stadt mit klingenden Namen und klangvollen Bildern. Inmitten ihrer kunsthistorisch so aufgeladenen Kulisse behauptet sich seit 1844 ein Verein, der mehr ist als ein Zusammenschluss von Kreativen: Der Verein der Düsseldorfer Künstler zur gegenseitigen Unterstützung und Hilfe – kurz: VdDK – gehört zu den ältesten noch aktiven Künstlervereinigungen Deutschlands. Doch wer hier das verstaubte Echo vergangener Zeiten vermutet, wird überrascht.
Denn was diesen traditionsreichen Verein seit jeher auszeichnet, ist weniger der Blick zurück als der stetige Drang nach vorn. Entstanden aus einem Geist der Solidarität und des gemeinschaftlichen Aufbruchs, prägt das Prinzip des Miteinanders den VdDK bis heute – und dies mit einer Konsequenz, die in der oft individualisierten Kunstszene selten geworden ist.
Nicht zu verwechseln mit klassischen Kunstvereinen, die sich der Vermittlung und Repräsentation verschrieben haben, ist der VdDK ein Ort der Produktion. Hier kommen Künstlerinnen und Künstler zusammen, um sich gegenseitig zu stärken, auszutauschen – und zu schaffen. Über 300 Mitglieder zählt der Verein heute, von denen 224 mit einem Werk zur aktuellen Ausstellung beigetragen haben: ein Panorama des Jetzt, kein Rückblick, sondern ein Querschnitt durch das zeitgenössische Schaffen in all seiner Ausdruckskraft.
Rund 250 Arbeiten aus Malerei, Grafik, Skulptur, Fotografie und Medienkunst machen sichtbar, was diesen Verein im Innersten zusammenhält: die Lust am Experiment, das Vertrauen in die eigene Handschrift – und nicht zuletzt das Bewusstsein, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Denn der VdDK versteht sich nicht nur als künstlerisches Netzwerk, sondern auch als politische Stimme: Er setzt sich ein für die soziale Absicherung von Kulturschaffenden, für neue Konzepte ästhetischer Bildung und für Räume, in denen Kunst gedeihen kann – etwa ein Werkkunsthaus für Düsseldorf.
So wird diese Ausstellung zum Manifest einer Gemeinschaft, die auf fast zwei Jahrhunderte Geschichte blickt, ohne je darin zu verharren. Sie erzählt von Vielfalt und Wandel, von Stadt und Gesellschaft – und von der Kraft künstlerischer Verbundenheit.
Mehr unter: www.kunsthalle-duesseldorf.de