Die ehemalige Kuratorin des Literaturmuseums Odesa, Anna Misyuk, wurde 1953 dort geboren. Im Interview spricht sie darüber, warum Odesa zu einem zentralen Ort jüdisch-ukrainischer Kultur und jüdischer Utopien wurde wie auch zu einem bedeutenden Zentrum der zionistischen Bewegung. Schließlich beantwortet sie die Frage, ob heute noch etwas vom historischen Geist Odessas erhalten geblieben ist, dieser Stadt der Einwander*innen, wo sich Jüdinnen*Juden genauso zugehörig fühlen konnten, wie alle anderen, eine Stadt der „freien Winde.“

In der Ukraine lebte einst die zweitgrößte jüdische Bevölkerung Europas. Diese unzähligen Gemeinschaften waren geprägt von vielen Einflüssen zwischen dem Zarenreich im Osten und der Habsburger Monarchie im Westen, von der säkularen Moderne in den Großstädten über das traditionstreue Schtetl, von der freien Handelsstadt Odesa am Schwarzen Meer bis zur intellektuellen Metropole Charkiw.

Die Kurzinterviews ergänzen die Gesprächsreihe „Ukraine im Kontext“ vor Ort im Jüdischen Museum Berlin. Sie gehen auf relevante Fragen zu Gegenwart und Geschichte der Ukraine aus jüdischer Perspektive ein.

Das Interview führte Mirjam Bitter, Jüdisches Museum Berlin, Januar 2023.

Mehr unter: www.jmberlin.de

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