Dnipro, eine Millionenstadt im Osten des Landes, galt im Volksmund als „die jüdische Hauptstadt der Ukraine“. Gegründet im 18. Jahrhundert als Katerynoslav zählte Dnipro vor dem Zweiten Weltkrieg ca. 80.000 Jüdinnen*Juden, etwa ein Zehntel der städtischen Bevölkerung. Im sowje-tischen Dnipropetrovsk, das von Antisemitismus und Antizionismus geprägt war, schien das jüdische Leben zum Erliegen zu kommen. Erst mit der Proklamation von Glasnost und Perestrojka begann langsam eine Renaissance jüdischen Lebens in der Stadt. Heute weist Dnipro mit Kultur-zentren, Synagogen, Schulen, Museen und wissenschaftlichen Einrichtungen eine breitgefächerte Infrastruktur auf, die durch den Krieg Russlands erneut bedroht ist.

Die Veranstaltung wird von Kateryna Stetsevych und Marina Chernivsky moderiert.

Ukraine im Kontext ist eine Gesprächsreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, des Jüdisches Museums Berlin und OFEK e.V.

Mehr unter: www.jmberlin.de

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